Das schwierige Pferd

Es gibt Pferde in unserem Leben, die uns an unsere Grenzen bringen. Sie bringen Gefühle, Ängste, Sorgen und Baustellen in uns hoch, von denen wir gar nichts ahnten. Auf einmal ist es so, als fängst Du bei Null an, als wüsstest Du gar nichts mehr… Du fragst Dich, wo all die Selbstsicherheit, der Mut hin ist, wo der Sinn des Ganzen liegt. Ich kann es Dir sagen. Glaube mir, auch ich bin durch diese Zeiten. Das Universum hat mir vor 9 Jahren Jemanden geschickt, der mich auf meine Gefangenschaft und meine Ketten aufmerksam macht, die ich aus der Vergangenheit mit mir herumtrage. Das Universum hat mir einen anmutigen, stolzen Lehrer geschickt. Geduldig und sehr vehement zeigt er mir, dass all das, was ich bisher wusste, all das, was ich an Techniken und Methoden anerzogen bekommen habe, der falsche Weg war/ist oder dass es jetzt an der Zeit ist, mich davon zu befreien – dass ich bereit dafür bin. Dass ich all das getrost und seelenruhig über Bord werfen kann. Und ich sage Dir: ich bin daran fast zerbrochen. Ich musste kämpfen, rudern, loslassen, mich von Menschen befreien, Programmierungen in meinem Kopf löschen, Methoden und Techniken verwerfen und Träume aufgeben – dachte ich! Ist es nicht so, dass wir als Menschen alles kontrollieren wollen und auch dazu erzogen wurden? Dass Pferde gehorchen, demütig folgen müssen? Niemand möchte kontrolliert werden – warum behaupten wir, dass es Tiere wollen? Wer hat sich das ausgedacht? Wer darf bestimmen, dass eine Meinung für alle gilt, dass Unterdrückung, Versklavung, Ausbeutung und Ausnutzung in Ordnung sind? All das, was Du im Umgang mit Menschen nicht möchtest, wieso tust Du es Deinem Tier an? Ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster: aber ist es okay, Dein Kind in eine Reitschule zu schicken, damit es reiten lernt, in der Pferde in Käfigen gehalten werden, stundenweise auf Balkone dürfen und in keiner Weise ihre artgerechten Bedürfnisse erleben dürfen? Ist es okay, dass die Pferde Runde um Runde ihre Kreise in der Bahn laufen müssen, nur damit wir / unsere Kinder ihr sportliches Ereignis erleben dürfen? Ich gehe noch einen Schritt weiter – es ist auch nicht okay, sie zu reiten, wenn sie in irgendeiner Weise signalisieren, dass sie es nicht möchten, oder anderweitige Dinge von Ihnen zu verlangen, zu denen sie NEIN sagen .Bitte frage Dich immer, wie Du Dich fühlen würdest… benutzt, eingeschränkt in Bewegung, sozialen Kontakten, Futter – Futter, welches sie sich selbst suchen können und selbst entscheiden können, was sie möchten und wieviel davon. Im Enddefekt sind sie alle Sklaven, die darauf angewiesen sind, welches Leben wir ihnen bieten…Ja, ich bin dadurch – ich habe viele Fehler gemacht – meist aus Unwissenheit, oder weil Vorbilder es so getan oder gemacht haben – aber ich habe immer alles hinterfragt und auf meine Pferde gehört – sie mussten teilweise sehr laut werden und vieles hat zu lange gedauert. Ich habe mich entschuldigt – habe den Scham hinter mit gelassen und versuche jetzt ihre Stimme zu sein. Ich versuche das Bestmögliche zu tun, damit es meinen Lebensbegleitern gut geht – ich versuche es jeden Tag mehr. Diese Worte sind nicht dafür gedacht mich über Dich zu stellen – sie sind da, um Dir zu sagen, dass ich schon durch diese Tür gegangen bin und viel Wissen und Erfahrungen gesammelt habe, um mir treu zu bleiben – der Masse stand zu halten, über verdrehte Augen und verächtliches Schnauben hinweg zu sehen und mich sogar über manch eine tierärztliche Meinung hinweg zu setzen. Mit Erfolg. Wir alle – ich eingeschlossen, haben verlernt auf unsere innere Stimme zu hören, uns selbst zu vertrauen, zu glauben, dass die Natur und die Tiere weiser und erfahrener sind und wir haben es leider verlernt, sie als Lehrer zu sehen, sondern maßen uns an, ihnen etwas beibringen zu wollen. Das schwierige Pferd – es ist in Deinem Leben, um Dein besseres Ich aus Dir herauszuholen. Dich zu reflektieren und die Veränderung in Dir zu suchen und zu beginnen. Es ist nur eine Entscheidung – mehr nicht. Eine Entscheidung Dich von den Ketten zu befreien – Ja zu Dir und Deinem Pferd, Deiner Intuition zu sagen und für euch beide einzustehen. Es bringt Angst, Tiefschläge und Täler mit sich, aber es lohnt sich. Du wirst daran wachsen. Es ist so, als wenn Du einen Stein ins Wasser wirfst – die Erschütterung zieht immer größere Kreise…. Kreise über die gesamte Oberfläche. Du kannst erst einen kleinen Stein werfen und dann einen immer größeren nehmen. Hauptsache Du wirfst ihn überhaupt. Aber gehe los und entscheide Dich….Das schwierige Pferd ist kein schwieriges Pferd – es ist Deine Chance Dich und damit den Planeten zu verändern. Wenn Du es verkaufst, verschenkst, abgibst, wird es in einer anderen Weise zu Dir zurückkommen – das Universum irrt sich nicht. Wenn Du ja zu Deinem Lehrer sagst, änderst Du die Welt für Dein Pferd und für Dich. Vielleicht fühlt es sich jetzt an, als würdest Du vor einem riesigen Berg stehen…Wenn Du nicht weißt, welche Schritte Du zuerst gehen sollst, frage mich, ich kann Dir sicher helfen! Lass uns gemeinsam für eine bessere Welt kämpfen für unsere Pferde und alle Tiere auf diesem Planeten!

Vanessa Gaßmann

Dein Spiegel

Diesen Satz hört und liest man momentan überall: Dein Pferd ist Dein Spiegel!

Er ist in aller Munde und propagiert, dass man all das Verhalten, welches das Pferd zeigt, auf sich beziehen soll, muss, kann, darf. In den meisten Fällen ist es auch so: aber eines Vorweg – ein Pferd hat auch seine eigenen Themen und Baustellen, es hat auch seine eigenen Aufgaben und Geschichten auf der Weide und in der Herde zu erledigen und dass sollte man bei dem ganzen Reflektieren nicht vergessen! Selbstreflexion ist die Kunst, über seine Stärken und Schwächen nachzudenken. Es ist auch die Fähigkeit, über das „Hier und Jetzt“, also seine Gedanken und Gefühle nachzudenken. Das beinhaltet das Nachdenken über die eigenen Gedanken, Emotionen und Gefühle zu anderen Menschen oder Lebewesen generell. Reflexion kann eine nützliche Methode sein, um das eigene Leben positiv zu verändern, während man seine Entscheidungen der Vergangenheit bewertet und evaluiert. Zu lernen, wie Du über Dein Leben, Deine Erfahrungen und das Leben anderer Menschen nachdenken kannst, kann Dir helfen, Dich menschlich weiterzuentwickeln und kluge Entscheidungen hinsichtlich Deiner Zukunft zu treffen. Es kann Dir helfen, Deine Beziehung zu Deinem Pferd zu verändern. Eine Partnerschaft in Ehrlichkeit und auf Augenhöhe. Ich bemerke sehr oft, dass Menschen in Ihrem Leben mit Menschen und dem Leben mit ihren Pferden einen Unterschied machen und oft, wenn sie den Stall, die Weide verlassen, das Leben mit ihrem Pferd hinter sich lassen und differenzieren zwischen beiden Leben. Es fällt ihnen schwer Parallelen zu ziehen und beides miteinander in Verbindung zu bringen. Es ist jedoch so, dass sich die Probleme, die im Umgang mit ihren Pferden auftauchen wie einen roten Faden durch ihr ganzes Leben ziehen – sie bringen es nur nicht in Verbindung oder können es nicht erkennen. Pferde sind Werkzeuge. Informanten, die Dich darauf aufmerksam machen tiefer zu schauen, Deinem wahren ICH ins Gesicht zu schauen, Dir einen Spiegel vor Dein Gesicht halten. Natürlich schreibt Dein Pferd keine Whatsapp mit dem Inhalt: Pass mal besser auf Dich auf oder : sei nicht über griffig! etc.. – da gäbe es jetzt 1000 Beispiele. Sie äußern es im einem Fehlverhalten – so drückt es der Mensch gerne aus – leider! Pferde verhalten sich nie falsch! Sie informieren Dich, kompensieren, heben den Zeigefinger…Wie sieht das im Alltag aus? Hier ein paar Beispiele, die Dir eventuell bekannt vorkommen:-Du kommst, Dein Pferd geht – sei es mit Halfter oder ohne Absicht, es zu holen.-Du wirst ständig bedrängt, beknabbert, gebissen-Dein Pferd legt die Ohren an, wenn Du in seine Nähe kommst-Wenn Du es von A nach B bringst, lässt es sich schleifen, oder schleift Dich hinterher-striegeln, satteln, alles eine Katastrophe-reiten? geht gar nicht….All diese Dinge, bereiten Dir einen miesen Beigeschmack, rauben Dir Kraft und Spaß. Du kannst versuchen Dein Pferd auszutricksen, es zu sensibilisieren, es zu programmieren, mit Futter zu arbeiten. Aber all diese Dinge, beheben nicht die Ursache, sondern bringen Dich weiter weg von Dir selbst, von der Wahrheit, von der Möglichkeit, näher zu Dir selbst zu kommen und im Umkehrschluss rauben sie Dir die Chance eine echte, wahrhaftige Beziehung zu Deinem Pferd aufzubauen und vor allem Deine Vergangenheit endlich hinter Dir zu lassen. Wenn Du mich fragst, wenn Du mich zur Hilfe holst, wirst Du niemals von mir hören, dass Du Dein Pferd verkaufen sollst, um den Problemen aus dem Weg zu gehen, denn Du wirst sie nicht los.Das Universum, Gott hat Dir jeden Mensch, jedes Lebewesen aus einem Grund in Dein Leben geschickt: davon zu lernen. Wenn Du das Problem loswirst, in dem Du es einfach verkaufst, wird es in einer anderen Form zurückkehren, entweder bringt das neue Pferd diese Probleme mit oder es taucht anderweitig auf. Glaube mir, ich weiß sehr genau, wovon ich rede! Wenn Du nicht bereit bist in Deinen Spiegel zu schauen und Dein Problem umgehst, verpasst Du Deine Chance in das nächste Level Deines Lebens. Die Entscheidung zu treffen in Deinen Spiegel zu schauen, kann Entbehrungen mit sich bringen, Zeit kosten und auch viele, viele Tränen und Ängste. Aber Du wirst ein neuer Mensch sein, wenn Du Dich dem Spiegelbild stellst. Ich begleite Klienten auf diesen Wegen und nach einer gewissen Zeit stehen wir zusammen an einer Wegkreuzung. Der eine Weg ist breit, ganz einfach zu gehen, nur geradeaus. Der andere ist steinig, bergauf und bergab und sieht sehr anstrengend aus – er ist es auch. Aber am Ende wartet die Sonne und alle Schatten fallen in Deinen Rücken. Traue Dich und schau in Deinen Spiegel. Dein Pferd ist da, um Dir zu helfen. Verkaufe es nicht, weil es anstrengend ist oder wird, oder weil es Dir eventuell einen Wunsch nicht erfüllt. Vielleicht ist gerade das Deine Baustelle. Und eine Sache noch, die mir sehr am Herzen liegt: Es gibt immer eine Lösung und ein Tier ist kein Fahrrad, welches man umtauscht oder weg gibt, weil es nicht funktioniert. Du könntest auch vor Dir selbst weglaufen. Ich mache Dir Mut, Dich mit Deinen Ängsten und Bildern auseinanderzusetzen – es ist schön im „Next Level“!